Montag

Julianes Bärlauch-Tartes mit Kirschtomaten in leichter Variation

Woran merkt man, dass man sich dank seiner Diplomarbeit definitiv zu ungesund ernährt?

a)      Wenn man sich nachmittags schon den ganzen Weg zur Bib wie ein kleines Kind darauf freut, dass man sich beim Bäcker eine Breze holen kann. Zumal es die erste feste Nahrung des Tages ist.
b)      Wenn einem der eigene Mann mitteilt, dass er nun auch endlich wieder ganz viel Grünzeug im Kühlschrank hat und gerade schon einen großen Salat verputzt hat. Und man kleinlaut zugeben muss, dass man selbst kein bisschen Grün im Kühlschrank liegen hat.
c)      Wenn alle um einen rum schon seit Wochen Bärlauchrezepte posten, und sicherlich schon sämtliche Bestände im Umland abgeerntet sind. Und man selbst erst auf dem Wochenmarkt mit reichlich Verspätung den ersten Bärlauch für teuer Geld ersteht. 

Als Soziologe mitten in der Diplomarbeitsleküre vertieft möchte ich anmerken, dass hier entweder eine Antwortmöglichkeit fehlt oder definitiv eine Mehrfachnennung möglich sein muss. Ansonsten wähle ich Antwortmöglichkeit:

d)      Irgendwie von allem ein bisschen.

Tja, und so kommt esdenn auch, dass bei mir erst jetzt der erste Bärlauch auf den Tisch kommt. Undzwar in Form einer kleinen Quiche, die ich mir - zumindest weitestgehend - von Juliane von Schöner Tag noch! abgeschaut hab. Die sah einfach soooo toll aus! Und Bärlauch und Tomate geht eh immer zusammen. Das Originalrezept findet ihr übrigens hier.
Da ich leider trotz frisch erworbenem Bärlauch, neuen Tarteförmchen und - so winzigen, dass man sie nur noch putzig nennen kann - Kirschtomaten leider nicht alle Zutaten im Haus hatte, folgt hier noch mein leicht abgewandeltes Rezept für 2 ganz kleine oder eine kleinere Quiche:


Zutaten (für 2 Quiche à 12 cm bzw. eine à 17 cm, eine gute Portion)

- Mehl (100 g)
- Ei (ein halbes kleines, wahlweise ein kleines Eigelb)
- Salz (1/2 TL)
- Butter (30 g)


- Bärlauch (50 g)
- Ei (eins)
- Quark (1 EL)
- Milch (etwa 2 EL)
- Parmesan, Gouda, Pecorino (circa 4 EL fein gerieben, bei mir sind alle Käsereste drin gelandet)
- Pfeffer, Salz
- Muskat

- Kirschtomaten (6-8)

- Pinienkerne (wahlweise ein paar)


Zubereitung (zweimal 10-15 Minuten, Teig muss dazwischen etwas ruhen, gute 30 Backzeit)

Ein halbes Ei - wahlweise nur Eigelb oder mehr Wasser bzw. zusätzlich etwas Milch -, Butter, Salz und Mehl mit 2-3 EL Wasser zu einem einheitlichen Teig verkneten.
Diesen luftdicht verpackt im Kühlschrank etwas ruhen lassen.

Die Förmchen gut buttern und den Teig von Hand in die kleinen Förmchen drücken. Bei größeren Förmchen besser vorher ausrollen. Teigboden mit einer Gabel mehrmals einstechen.

Den Teig bei 200°C zwischen 5 und 10 Minuten wahlweise mit Backpapier und Hülsenfrüchten oder Reis gefüllt oder einfach so blindbacken.

Bärlauch waschen, trocken schütteln, Stile entfernen und grob bis mittelfein hacken. Ich hab sie hier meines Erachtens schon fast zu fein gehackt, eigentlich reicht es wirklich, sie einmal in breitere Streifen zu hacken, mein Bärlauch war schon eher mittelfein stückig.

Den Käse fein reiben.

Ei verquirrlen, Milch und Quark unterrühren und Käse sowie Bärlauch zugeben. Mit Pfeffer, Salz und Muskat würzig abschmecken.

Füllung in die Quicheförmchen geben, die Kirschtomaten halbieren und - wahlweise mit ein paar Pinienkernen - auf der Bärlauchfüllung verteilen.

Bei 180°C circa 30 Minuten fertig backen. Warm (nicht heiß), lauwarm oder auch kalt servieren.


Preis (pro Portion) 1, 50 Euro

12 Kommentare:

  1. Das ist ja ein Ding, ich schmeiss mich grad weg. Du angehende Soziologin. Ich habs mir schon gedacht seit deinem Post über Social network. Das tollste Studium der Welt. Ich hab noch Psychologie dazu genommen. Lang lang ist es her.

    GGLG Anne

    AntwortenLöschen
  2. Hehe... Ja, die DA wird die soziologische Bearbeitung eines Social-Media-Themas, was will man erwarten mit den Schwerpunktfächern Empirie, KoWi bzw. PR und Marketing. Grad wälze ich noch Bücher en masse, aber bald geht hoffentlich die Untersuchung an den Start, und ich komme auch mal zum schreiben und auswerten!

    Und dann mal hoffen, dass der letzte Schein schon im Prüfungamt ist und das auch reicht, und nicht etwa doch noch der Taxischein gemacht werden will... :)

    Liebe Grüße,
    Ina

    AntwortenLöschen
  3. Ich wähle Antwort D.
    Und habe weiterhin Bärlauch im Kühlschrank, der darauf wartet verarbeitet zu werden.
    Tolle Anregung, Dankeschön!

    AntwortenLöschen
  4. Oh ja, Diplomarbeit! Bin ich froh, dass ich das hinter mir habe ;-) Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg, guten Schreibfluss und gutes Gelingen!

    Und die Bärlauch-Tomaten-Tarte macht sich auch als Tartelette sehr gut, sieht toll aus! Morgen gehe ich auch wieder auf Bärlauch-Jagd auf dem Markt... mal schauen, was es dann gibt :)

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

    AntwortenLöschen
  5. Bärlauch-Quiche scheint ja der Renner dieses Frühlings zu sein. Auf alle Fälle viel Erfolg bei der Diplomarbeit.

    Bärlauchige Grüße aus dem bärlauchwahnsinnigen Puchheim

    Martin

    AntwortenLöschen
  6. Und noch so eine Leckerei auf Deinem Blog, wann soll ich das bloß alles nachkochen? ;)

    Liebste Grüße
    Elly

    AntwortenLöschen
  7. Oh mein Gott, sehen die lecker aus! Jetzt musst du mir aber was abgeben! *sabber* ;-)

    AntwortenLöschen
  8. Ich war bisher bei Bärlauch ja vollkommen auf Klassiker fixiert: Bärlauch-Pesto, Bärlauch-Butter, Bärlauch-Soße. Aber gerade Quiche sieht man gerade ja wirklich überall, und so wurde auch ich angesteckt: Und das Rezept ist wirklich klasse, da kann ich mich nur nochmal bei Juliane dafür bedanken!

    Teilen würde ich prinzipiell übrigens schon, aber das muss wohl bis zum nächsten Backen warten... :)

    Ich wünsch euch allen einen hoffentlich ebenso sonnigen Feierabend wie hier und liebe Grüße,

    Ina

    AntwortenLöschen
  9. Ich möchte bitte erwähnt wissen, dass es neben dem großen Salat auch ein saftiges, sehr männliches Steak und liiiiterweise Bier gab! Und dass, das Fleich wieder die Überhand im Kühlschrank gewonnen hat... Nicht, dass hier falsche Vorstellungen aufkommen...

    @Martin: Puchheim? Na, da komm ich doch mal vorbei, was zum Essen für die Firma holen :-)

    @Anne: Geschichte ist viel cooler als Soziolgie :P

    Liebe Grüße aus München
    Olli

    AntwortenLöschen
  10. Oh ja, das mit der unausgewogenen Ernährung während der Abschlussarbeit kommt mir noch sehr bekannt vor ;o) (Auch wenn man als Leser Deines Blogs eher den Eindruck gewinnt, dass Du ständig tolle und häufig auch gesunde Sachen isst...!)

    Viel Erfolg und gutes Gelingen für Deine Diplomarbeit - hoffentlich bleibt nebenbei noch ein bisschen Zeit, das schöne Frühlingswetter zu genießen!

    Liebe Grüße, Kirsten

    AntwortenLöschen
  11. @ Olli: Mein lieber Mann... Ich hab dir ja grad schon gesagt, dass du selbst Schuld bist, dass ich dich immer bei Salaten erwähne; denn du machst einfach die besten Salatsoßen!
    Aber das mit dem Studium les ich ja erst jetzt: Da ging es ja nicht mal um dein Hauptfach! Und du findest Geschichte im Nebenfach doch nur deshalb cooler, weil du da viel weniger Prüfungen schreiben musstest! Eieiei... :)

    @ Kirsten: Ja, zwischendurch gibt es schon immer wieder was leckeres, aber oft auch nur auf dem Weg schnell was vom Bäcker. Aber naja: Ich kenne niemanden, der während der DA nur gesund gelebt hat. Ich glaub, das ist normal! :)

    Liebe Grüße,
    Ina

    AntwortenLöschen
  12. Oh, und zum Frühlingswetter: Ich genieße es, werde dank der DA damit aber nur langsam aber sicher zum englischen Truckerfahrer: Ich sitze nämlich immer am Fenster, rechter Arm und rechtes Gesichtshälfte in der prallen Sonne, der Rest im Schatten... :)

    AntwortenLöschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...