Mittwoch

Cointreau-Trüffel in einer noch cremigeren Variante

Nach jahrelanger Testphase hab ich ja mittlerweile eigentlich mein perfektes Cointreau-Trüffel-Rezept. Aber eben für handgerollte. Und nachdem ich mir ja nun nach langem hin und her doch mal eine Pralinenform gekauft hab, musste nach meinem ersten schon relativ erfolgreichen Versuch, darin Litschi-Rhum-Pralinen zuzubereiten, nun auch noch getestet werden, ob ich meine Klassiker in Förmchen zubereitet mit einem noch cremigeren Kern füllen kann.
Und was soll ich sagen: Es funktioniert. Nur: Es dauert bei einem so flüssigen Kern ewig, bis sie fest genug sind, dass nicht die Hälfte beim Lösen aus der Form irgendwo einbricht.
Naja, man sollte vielleicht auch nicht zwei Sachen auf einmal probieren: Nur ein wenig Schokolade in die Formen zu geben, und dann zu schwenken, ergibt an manchen Stellen eben wirklich sehr dünne Seitenwände. Also lieber wieder komplett füllen, kurz warten, umdrehen und halbwegs bruchfeste Seitenwände haben.
Für Weihnachten wünscht sich meine Mama übrigens schon einen Versuch mit Chili und Cointreau. Aber auch die "kleine" Geburtstagsgeschenkmenge für meinen Vater mit nur Cointreau hat letztendlich nicht mal einen Abend überstanden:


Zutaten (für 15 Stück / eine Pralinenform)

- Zartbitter-Kouvertüre (150 g)
- Vollmilch-Schokolade (25 g)
- Sahne (40 ml)
- Butter (5 g)
- Orangen-Likör (3 EL, Grand Marnier oder Cointreau)


Zubereitung (dreimal 10 Minuten, insgesamt etwa 60 Minuten)

Zartbitterschokolade über Wasserdampf oder im Wasserbad schmelzen. Anschließend die Förmchen mit der Schokolade komplett füllen, leicht klopfen, damit sie sich möglichst gut verteilt und anschließend umdrehen, damit überschüssige Schokolade wieder raus läuft.
Anschließend kurz kalt stellen und festwerden lassen.
Währenddessen die Vollmilch-Schokolade schmelzen, mit 25 g der flüssigen Zartbitterkouvertüre mischen. Anschließend Butterflöckchen zugeben, schmelzen und unterrühren. Zuletzt 2-3 EL Cointreau und 40 ml Sahne unterrühren, bis eine einheitliche Masse entsteht.
Die Pralinen damit vorsichtig fast komplett füllen (bis auf circa 1 mm).
Anschließend nochmals kurz kaltstellen.
Währenddessen die Zartbitterkouvertüre nochmals erwärmen und die Pralinen anschließend mit jeweils circa einem knappen TL Kouvertüre füllen. Anschließend sofort mit einem Teigschaber überschüssige Schokolade abziehen.
Was ich da diesmal übrigens auch noch ausprobiert habe: Mit einem improvisierten Spritzbeutel aus einem Vespertütchen mit abgeschnittener Ecke die Schokolade auf die Pralinen spritzen und durch Rütteln der Form verteilen. Dauert ein wenig, bis man die richtige Menge raus hat, funktioniert aber auch ganz wunderbar und macht etwas weniger Sauerei.
Anschließend in jedem Fall noch mindestens 20-30 Minuten warten, bevor man die Pralinen aus der Form holt. Lieber noch länger, damit die Füllung fest und die Pralinen in sich halbwegs stabil werden können.


Tipp

Wer sie von Hand rollt, sollte es dennoch lieber mit diesem Rezept versuchen. Denn wenn die Füllung allzu weich ist, gibt das nur eine rießen Sauerei und schmecken tun sie so auch unglaublich lecker. Und klarer Nachteil für die Förmchen: weniger Füllung auf viel harten Mantel...

6 Kommentare:

  1. Genauso eine Pralinenform habe ich mir letzte Woche auch zugelegt. Bisher noch kein Rezept gehabt. Wie schön, dass es bei Dir so gut funktioniert hat. Ich muß es dann nur ohne Milch probieren... mal sehen wie die werden.

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  2. Darfst du gar keine Milch bzw. Milchprodukte verwendet, oder immerhin laktosefreie? Ich hab es damit zwar noch nie versucht, müsste aber sicher auch gehen.
    Oder du probierst es mal mit Nougat und Alkohol.

    Wünsch dir viel Spaß beim ausprobieren und freu mich auf dein Rezept!

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  3. Seeeeeehr lecker - mein allererster Versuch Pralinen mit Förmchen herzustellen. Bis auf das Verschließen hat alles gut geklappt. Da ich mit dem Schokozeugs (schmelzen, füllen, hantieren der Form) allerdings total ungeübt bin, war's leider eine mittelmäßig große Sauerei... Zum Glück überzeugt der Geschmack (auch Schwiegereltern in spe waren hellauf begeistert) und unten drunter guckt ja bekanntlich keiner. Mit dem Kühldurchgang im Eisfach war auch das Rausdrücken kein Problem. Danke für das (die) tolle(n) Rezept(e)!

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  4. Ach, das freut mich voll, dass alles geklappt und vor allem dass es geschmeckt hat! Bei mir sahen die ersten auch noch ziemlich lustig aus, aber mit der Zeit wird es schon! Und wie du schon sagst: Wenn es schmeckt, schaut da keiner unten drunter... ;)

    Liebe Grüße,
    Ina

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  5. 2. Versuch mit diesem Rezept. Außen Vollmilch und innen anstelle von Cointreau habe ich Grappa genommen. Insgesamt sehr lecker. Allerdings habe ich zum Schmelzen so einen Elektro-Schokoschmelzer genommen und die Vollmilchschokolade ist irgendwie "dick" geworden und nicht mehr so gut geflossen, daher sind die Wände der Pralinen leider etwas zu dick geworden... Dem Geschmack tut es keinen Abbruch und nachdem ich auch zum Schließen der Pralinen die Schoki aus dem Gefrierbeutel "passgenau" oben drauf spritze, ist es auch nicht so eine Sauerei wie beim 1. Mal geworden. Nach wie vor bin ich begeistert von dem Pralinen-Rezept, vielen Dank fürs Veröffentlichen - wäre von allein nie drauf gekommen! :-)

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  6. Ach, das freut mich voll, dass es diesmal besser geklappt hat, und vor allem, dass die Kreation geschmeckt hat.
    Mit Grappa hab ich ja noch nie Pralinen gemacht - und frage mich gerade direkt, warum eigentlich nicht... ;)
    So ein elektrisches Schmelzdingens hab ich leider nicht, und auch noch nie eins verwendet. Die Temperatur sollte ja eigentlich nicht zu hoch sein darin. Aber: Hast du Couvertüre oder Schokolade verwendet? Wenn die Schoggi zu wenig Kakaobutteranteil hat, kann sie nämlich teils bröselig werden (mir passiert das v.a., wenn ich nur noch Billigosterhasen da hab und einen Kuchen überziehen will...). Falls das das Problem war, hilft da die Zugabe von etwas Butter oder Kokosfett. Langsam unter die Schokolade rühren, dann sollten sich die Klumpen lösen! ;)

    Ich hoffe, ich konnte dir damit weiterhelfen - und ansonsten hilft mir ab und an der Gang in eine Chocolaterie: Da findet man nicht nur neue Ideen, sondern auch viel Beruhigung angesichts der "handgemachten" Optik der eigenen Pralinen: Die sind nämlich auch nicht immer perfekt, nur hat die jemand anders gemacht, deswegen denkt man sich bei dem Anblick dann nur "ach wie schön, ahndgemacht mit kleinen Fehlern, sympathisch" und nicht "och nöö, schon wieder nicht perfekt"... Seeeehr beruhigend sag ich dir... :)

    Liebe Grüße und viel Spaß beim weiteren Experimentieren,
    Ina

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