Nicht falsch verstehen: Ich kann mich keineswegs rühmen, einen grünen Daumen zu haben; meine Pflanzen sind nur einfach seit Jahren extrem hart im nehmen - oder innerhalb der ersten Wochen eingegangen. Und der Herr im Haus hat sich in meiner Abwesenheit auch schon mit ausreichend Wasser und liebevollen Worten à la "Geh mir ja nicht ein, sonst krieg ich Ärger!" erfolgreich um meine Pflanzen gekümmert und duldet essbares Grünzeug auch gerne in seinen vier Wänden.
Und genau dahin hab ich Anfang der Woche einen wunderschönen, rießigen Basilikumtopf geschleppt, der mich mit seinen "Kauf mich!"-Rufen überfallen hatte. Nur: Basilikum ist wirklich kein leichtes Gewächs und nimmt einem nicht ausreichende Wasser- und Lichtzufuhr so richtig schnell übel. Weswegen dieses Töpfchen spätestens beim nächsten Urlaub sowieso dem Tode geweiht sein wird. Bis dahin darf es hier weiterleben, allerdings bis auf die untersten Blattverzweigungen abgeerntet, auf dass es dennoch noch lange viele Gerichte geschmacklich aufpeppen möge (was ich bei mir kurz vor Urlauben übrigens ganz ähnlich handhabe).
Natürlich könnte man da auch schlichtes Basilikumöl draus machen, aber es waren weder ein Fläschchen noch ausreichend Öl im Haus, außerdem ist das nicht ganz so vielseitig.
Also endete er in einer sehr dicken Basilikumpaste. Um nicht ganz so einsam zu sein sogar gemeinsam mit etwas Knoblauch und Salz. Und tadadada: So passte denn tatsächlich ein fast komplett abgeernteter Basilikum in so ein winzig kleines Glas, in dem ich immer Kapern kaufe!
Verwendet werden kann er fast wie frischer, getrockneter oder teifgekühlter Basilikum. Nur eben sparsam dosiert und als allerletztes sollte man ihn nicht unbedingt zugeben, weil eben Knoblauch und Salz mit drin ist. Aber wenn man das bedenkt, eignet er sich hervorragend zum Würzen von Salaten, Nudelsoßen, Gemüsepfannen, zum Marinieren von Grillgut, etc. Und mit ein paar Nüssen und Parmesan kann auch noch ein Pesto draus gemacht werden:
Zutaten (für ein kleines Glas)
- Basilikum (etwa ein Bund bzw. zwei Handvoll Blätter)
- Knoblauch (eine kleine Zehe)
- Salz (etwa 1/4 TL)
- Olivenöl (ein paar EL)
Zubereitung (10-15 Minuten)
Basilikum waschen, trocknen und Blätter abzupfen. Je nach Geschmack eher grob oder fein hacken (bei mir so mittelfein, da ich es ganz gerne mag, wenn die Kräuter mehr als winzige grüne Punkte im Essen sind).
Knoblauch pellen, wahlweise ebenfalls klein schneiden, bei mir kam er am Stück mit rein, das mag ich lieber, wenn die Paste auch mal im Salat endet.
Gehackten Basilikum, eventuell kleingeschnittenen Knoblauch, Salz und wenig Öl verrühren.
Anschließend in ein sterilisiertes Glas füllen und mit Öl aufgießen. Dabei darauf achten, dass sämtliche Lufblasen entfernt werden und der Basilikum vollständig mit Öl bedeckt ist.
Haltbarkeit
Wie bei Pesto ist es auf jeden Fall wichtig, die Paste kühl und dunkel aufzubewahren. Und nur mit einem sauberen Löffel / Gabel / Messer etwas zu entnehmen und sie danach immer wieder vollständig mit Öl zu bedecken (ich hab da nach dem Foto nochmal nachgekippt).
Wie lange das dann allerdings maximal haltbar ist, kann ich leider nicht sagen. Aber mindestens ein bis zwei Monate - danach ist es bei mir nämlich meist eh leer.
Um es noch länger haltbar zu machen, kann es die Paste aber auch einfach eingefroren werden. Die wird dann leicht bröselig und kann so ebenfalls in kleineren Portionen entnommen werden.
Tipp
Selbstverständlich kann man so nicht nur eine Basilikum-Würzpaste zubereiten. Das funktioniert auch mit an frischen Kräutern, auch eine Kombination mehrerer Kräuter ist sehr lecker (war aber hier eben alles nicht vorhanden)! Knoblauch muss auch nicht immer sein, aber ein wenig Salz kommt bei mir eigentlich immer mit rein, auch wenn man das beim anschließenden Würzen bedenken muss. Aber da gewöhnt man sich wirklich schnell dran!
Preis (pro Glas) 1,00 Euro
Eerste:)
AntwortenLöschenIch hatte schon waehrend Ich oben lass schreiben dass kann man auch fuer andere Krauter verwenden aber du hast an alles gedacht.
Lekker frisch und es ist suess und sommerlich.Ach ja und lekker;))
Mach ich jetzt gleich. Danke für das Rezept.
AntwortenLöschenLG
Josali
Ich bin mit einem ähnlich grünen (oder eher grau-braunen) Daumen "gesegnet". Gute Idee dass so haltbar zu machen, getrocknete Kräuter sind lange nicht so aromatisch und jeden Monat einen neuen Kräutertopf kaufen geht irgendwann auch ins Geld ;)
AntwortenLöschen@ Dzoli: Ja, das geht wirklich mit fats allem, und insbesondere Kräutermischungen find ich ja immer ganz toll...
AntwortenLöschen@ Josali: Freut mich, dass es dir gefällt, und ich wünsch dir viel Spaß beim anschließenden Verkochen!
@ Lilly: Mit dem Basilikum bei mir hab ich dieses Jahr unheimliches Glück, der hat sogar die letzte Woche trotz meiner Abwesenheit (dank Fußbad in der Spüle) super überlebt. Dagegen ist die Petersilie dieses Jahr das Sorgenkind. So ganz werd ich den grünen Daumen wohl nie erwerben, aber wenn es bei irgendeinem Töpfchen so richtig klappt, wächst es mir als Alleinverbraucher ja auch sofort über den Kopf. Da ist es super, wenn man das zwischendrin notwendigerweise Abgeerntete auch irgendwie noch ein wenig haltbar machen kann. Und zwar nicht immer nur als Pesto... ;)
Liebe Grüße,
Ina