Freitag

Recette réunionnaise: Confiture de Noix de Coco

Kokosmarmelade? Als der junge Mann mir damit das erste Mal auf Réunion ankam, hab ich ihn ziemlich ungläubig angesehen. Ich hatte zwar noch nie allein Marmelade gemacht, aber früher bei Oma geholfen, zugesehen und ganz viel genascht. Und wusste: Da gehören viele Beeren, Gelierzucker und Wasser rein und es dauert Tage, bis die Marmelade für's nächste Jahr eingekocht ist. Gut, es gibt auch Orangenmarmelade. Und Aprikose, und Ananas und so. Aber Kokosnuss ist eben nicht weich.
Entsprechend sieht die Marmelade auch etwas ungewohnt aus. Nämlich relativ stückig. Aber nach einem Probieren, war ein neuer Fan gewonnen!
Das Problem ist nur: Man bekommt sie selbst in Frankreich nur ganz ganz selten in irgendwelchen überteuerten Delikatessenläden.
Also startete ich eine Suche in diversen französischen Foren, Rezepteseiten und Blogs und fand erstmal nur zig verschiedene Erdbeer-etc.-Marmeladen mit einer Handvoll Kokosraspeln drin. Und vereinzelt karibische Varianten, welche zwar immerhin auf Kokosbasis sind, denen aber noch Muskatnuss oder Zimt beigemengt war. Aber letztendlich bin ich doch noch auf eine réunionesische Seite gestoßen, auf der auch ein Rezept für Kokosmarmelade zu finden war: Mi aime a ou.
Wie sich herausstellte, machen sie es in der Karibik auch von den Mengenverhältnissen her gleich, nur dass sie es anders würzen. Also hab ich dem Rezept vertraut, wenn auch etwas weniger Zucker, aber etwas mehr Kokosnuss zu verwenden.
Und wenn das Glas sich bis Anfang Dezember hält - ich mache mir keine Sorgen um Haltbarkeit, sondern meine Widerstandsfähigkeit -, darf sich nicht nur der oben angesprochene Herr, sondern auch noch der dritte Mann im Bunde über ein leckeres Kokosmarmeladenfrühstücksbrot am ersten Dezemberwochenende freuen:


Zutaten (für ein Glas)

- Kokosnuss (eine gute halbe)
- Vanilleschote (eine halbe)
- Rohrohrzucker (125 g)
- Limettenschale (von einer halben)


Zubereitung (15 Minuten Vorbereitung, dann 30-45 Minuten Kochzeit)

Kokosnussfruchtfleisch aus der Schale lösen (wie das geht, siehe hier). Anschließend mit einem Sparschäler - bei sehr kleinen Stücken einem scharfen Messer - die braune Haut entfernen.
Das weiße Fruchtfleisch anschließend häckseln. Geht vergleichsweise einfach, auch bei großen Stücken. Aber die Marmelade gehört hinterher fein stückig. Es sei denn, man will wirklich Konfitüre im engeren deutschen Wortsinn zubereiten.
Kokosraspeln (also eben nicht -püree) mit der abgeriebenen Limettenschale und dem Zucker mischen.
Die Vanilleschote halbiert zugeben.
Zusammen mit 250 -275 ml Wasser aufkochen und auf niedrigern Stufe circa 30-45 Minuten köcheln lassen, bis das Kokosfleisch leicht glasig ist.
Anschließend - was ein guter Tipp ist, und ich vorher auch schon bei anderen Leckereien ausprobiert habe - noch kochend in die Gläser füllen, zuschrauben, umdrehen und auf dem Deckel gestellt auskühlen lassen. Hält das Glas vielleicht nicht Monate, aber immerhin mindestens ein paar Wochen gut versiegelt.


Tipp

Mein einziger gedanklicher Fehler beim simplen Nachkochen: Ich kenne Kokosmarmelade in weiß. Hab aber einfach allen Rezepten geglaub, die da Rohrohrzucker reinkippen. Machen die Réunionesen ja auch ständig so. Und als ich in dann zur Kokosnuss gab, fiel mir auch gleich mein Fehler auf: Dadurch wird die Marmelade natürlich hellbraun. Also das nächste Mal mit weißem Zucker ausprobieren. Oder Gelierzucker. Aber egal. Denn es schmeckt so auf jeden Fall wunderbar!
Und sieht im Glas auch viel dunkler aus, als es tatsächlich ist. Das auf dem Brot trifft es eher :)

1 Kommentar:

  1. Schon allein die Vorstellung weckt Glücksgefühle. :D Wird mit der nächsten Kokosnuss ausprobiert!

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